„Eine neue Runde, eine neue Fahrt, wer will noch mal, wer hat noch nicht …“ – getreu diesem Kirmesmotto scheint Google mit seinem Algorithmus zu verfahren. Denn seien wir mal ehrlich, immer wenn man als Marketer denkt, man habe eine Erkenntnis erlangt, ändert unser Freund Google seinen Algorithmus. Und was ist mit uns? Wir können all unsere gewonnenen, wertvoll erscheinenden Erkenntnisse wieder über den Haufen werfen. Natürlich war nicht jede Erkenntnis umsonst und wir starten nicht gänzlich bei Null, jedoch fühlt sich der regelmäßige Erkenntnisverlust ähnlich an – Herzlich Willkommen liebe Frustrationstoleranz!
Lassen wir unser persönliches Gefühl mal beiseite: Aus welchem Grund datet Google den eigenen Rhythmus überhaupt regelmäßig ab? Ganz sicher nicht, um uns zu ärgern (zumindest nicht nur). Woher rühren dann die Änderungen des Algorithmus?
Um dem auf die Spur zu kommen, machen wir gemeinsam eine Reise in die Vergangenheit – spannende Geschichten mögen wir schließlich alle, oder?
Vor einigen Jahren war es ein übliches Vorgehen, Google als Suchmaschine zu täuschen. Und Google ließ sich damals auch noch austricksen. In der Praxis sah die Täuschung wie folgt aus: Für den Algorithmus des Google Bots wurde eine andere Version der Webseite ausgespielt, als die tatsächlichen User:innen sie letztendlich zu Gesicht bekamen. Auch das Kaufen von Links im Ausland oder das Kommentieren etlicher ausländischer Blogartikel mit dem Ziel, so viele Backlinks zu der eigenen Seite wie möglich herzustellen gehörten zu den gängigen Tricks. Wenn Du auch ein Online-Marketer bist, hast Du sicherlich auch bereits von dem folgenden Keyword-Trick aus der Zauberkiste gehört: Bei diesem kleinen Trick werden alle Keywords aneinandergereiht und entweder durch den z-index oder mit display:none ausgeblendet. Bei all diesen Tricks scheint der Beruf des Online-Marketers fast magisch, schließlich waren den Zaubertricks keine Grenzen gesetzt.
Spaß beiseite: Bei so vielen trickreichen Strategien liegt es auf der Hand, wieso Google immer und immer wieder nachjustiert.
Weißt Du, wie viele Ranking Faktoren es wirklich gibt? Es sind über 200. Lassen wir uns das noch einmal auf der Zunge zergehen: Es gibt über 200 Ranking Faktoren. Und, um noch einen draufzusetzen, zusätzlich haben nicht wenige dieser 200 Faktoren bis zu 50 verschiedene Versionen.
Dabei lassen sich natürlich die wichtigsten (und gleichzeitige zum Teil auch geläufigsten) herausstellen (die Reihenfolge ist beliebig und folgt keiner Sortierung):
- Content
- On Page / technisches SEO
- Backlinks
- Qualität der Seite
- Überschriften Hierarchie
- Bildbenennung
- Keywords
- Ladezeit
- Meta Angaben
- Ladezeit
- Mobile Friendly
- …
Die Vielzahl an Möglichkeiten durch die zahlreichen Ranking Faktoren bedeuten aber auch eine große Herausforderung. So justiert Google bei jedem Update an kleinen Stellen den Algorithmus nach. Und da sind wir wieder bei unserem „Warum?“ angekommen. Google möchte mit der stetigen Nachjustierung des Algorithmus die Relevanz der Suchbegriffe für die User:innen noch interessanter machen, denn letztendlich ist es das Ziel von Google, wie es sich für eine Suchmaschine gehört, das bestmögliche Ergebnis auszuspielen und seinen User:innen zu helfen, so schnell wie möglich das Gewünschte zu finden.
Betrachten wir Googles Mission einmal genauer: Die Suchmaschine stellt Dir einen Haufen an Informationen zur Verfügung, ohne, dass Du zwingend einen der Beiträge anklicken musst. Wie clever ist das denn?! Viele der Informationen findest Du bereits in Seitenbeschreibungen und im umgebenden Content. Beispielsweise erfährst Du auf diese Weise, dass Netflix bestimmte Filme aus dem Programm nehmen möchte. Möglicherweise handelt es sich dabei auch um für Dich interessante Filme oder es erscheint eine entsprechende Auswahl aktueller Filme direkt nach dem Suchfeld.
Ein anderes Beispiel: Du googelst den Namen einer bestimmten Schauspielerin. Als Ergebnis der Suchanfrage wird Dir direkt eine kurze Vita und ein Abriss ihrer Filme angezeigt.
Diese Beispiele zeigen: Google möchte seine User:innen schnellstmöglich zu einem für sie relevanten Ergebnis führen. Um dies zu ermöglichen, dreht Google regelmäßig an den vielen kleinen Stellschrauben seines Algorithmus. Eigentlich ja gut für uns als User:innen – wir Online-Marketer jedoch werden natürlich nicht von jeder noch so kleinen Drehung der winzig-kleinen Schräubchen unterrichtet. Und dann stehen wir als Marketer ganz unverhofft vor einer neuen Runde der Erkenntnissuche.
Nun wissen wir also, dass Google viel tut, um seine User:innen immer besser zu verstehen und ihnen die Suche zu erleichtern. Für uns Marketer bedeutet das gleichzeitig eine niemals endende Spurensuche nach dem perfekten Weg zum Ziel.
… Diese „Geschichte“ ist an dieser Stelle natürlich nicht zu Ende. Auf zur nächsten Runde … (to be continued)